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Mombasa, Kenia 6.00 morgens, strömender Regen Zwei leicht verschlafende Studenten entsteigen einem Flugzeug.
Es ist schwül und die Luft ist schwer. Die beiden haben sich vor 10 Stunden in Düsseldorf zum ersten Mal gesehen.
Beide leisten ein Praktikum bei Girls Hope in Ukunda, Kenia. Nach einigen Einreiseprozeduren und dem hoffnungsvollen
Warten auf das Gepäck, werden sie mit einem freundlichen "Jambo" von einem Fahrer begrüßt.
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Eine von Schlaglöchern übersäte Piste, Lehmhütten am Straßenrand, Sturzbäche zwischen den Häusern. Nach fast zwei Stunden Schneckentempo
kommen beide heil in Ukunda an. Man wird freundlich von Ingeborg Langefeld begrüßt und kommt schließlich am Ort des Praktikums, der Diani Maendeleo Academy an.
Für die nächsten 3 Monate soll diese Schule ihr Arbeitsplatz sein. Daniel und Julian schauen sich an. Es regnet immer noch wie
aus Eimern. Beide denken das gleiche, irgendwas zwischen Vorfreude und Verwirrung.
Jambo! Wir sind Daniel Schmitt und Julian Lux
und sind Praktikanten bei Girls' Hope in Kenia und bleiben bis Mitte August 2007. Daniel steht kurz vor seiner Bachelorarbeit,
im Fach "Public Administration" mit Schwerpunkt Entwicklungspolitik. Der 24 jährige studiert noch in Münster, es wird ihn aber
nach der hoffentlich erfolgreichen Bachelor Prüfung nach Marburg oder Tübingen verschlagen. Daniel ist Fußballfan und auch sonst
ein Sportfanatiker. Kein Wunder also, dass er sich von Anfang an bei den Sportstunden der Schülerinnen engagiert hat. Morgen ist
ein Wettbewerb verschiedener Schulen in Ukunda. Trotz der geringen Zeit, die Daniel hatte, um die Mädchen zu trainieren, hoffen
wir morgen mit einem Pokal nach Hause zu fahren.
Mein Name ist Julian Lux und ich studiere "Medien und Kulturwissenschaft" in
Düsseldorf. Ich bin 25 Jahre alt und im Gegenteil zu Daniel eher an Kultur als an Sport interessiert. Ich möchte in der Zeit,
die wir hier haben eine Theater AG anbieten und weil die Mädchen wunderschön singen können, einen Chor ins Leben rufen. Daniel
und ich kannten uns, bevor wir vor zwei Wochen gemeinsam in Düsseldorf in den Flieger nach Mombasa gestiegen sind, nicht. Die
Zeit hier hat uns aber, trotz einiger Gegensätze, zusammengeschweißt und wir sind ein gutes Team geworden. Seit dem 02.06.07
wohnen wir in Ukunda und arbeiten an der Diani Maendeleo Academy in Mwabungo. Die beiden Orte liegen etwa 15 km auseinander.
Morgens, viel zu früh, um 7.10 Uhr holt uns der Schulbus ab und bringt uns in die Schule. Dann starten wir den Tag mit
verschiedenen Bürotätigkeiten, Daniel entlastet den überlasteten Englischlehrer und ich springe beim Deutschunterricht
der Kleinsten ein. Die Schule liegt, für unsere Verhältnisse mitten im Busch, auf dem Schulgelände wachsen Kokosnüsse
und Orangen, es gibt einige Hühner und Katzen und manchmal streunen Affen über den Sportplatz. Die ca. 60 Schülerinnen
sind zwischen 14 und 20 Jahren alt. Alle tragen Schuluniformen, daher ist es für uns noch schwer, sie beim richtigen
Namen anzusprechen. Die Schülerinnen sind uns aber gleich in den ersten Tagen ans Herz gewachsen. Kenia ist für uns,
die wir beide noch nie in Afrika waren, absolutes Neuland. Hier treffen wir auf eine gänzlich andere Kultur, die uns an
einigen Stellen schmunzeln lässt, an anderen Stellen schockiert. Als "Mzungu" (kiswahili für: ,Weißer') fällt man hier auf.
Man wird angestarrt. Es ist schwer Kontakte zu knüpfen, weil man nicht weiß, ob es doch nur um Geld geht. Es ist ein Abenteuer,
sich auf Ukunda einzulassen: aber wenn wir nach zweieinhalb Monaten wieder in Düsseldorf landen, werden unsere Rucksäcke
randvoll mit neuen Erfahrungen sein.
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