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Eigenversorgung mit Hindernissen


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Kassava ist eine Maniokart. Und sie schmeckt gut.

Aber sie schmeckt nicht nur den Menschen sondern auch den Wildschweine sehr gut. Sie ist sehr nahrhaft und sehr wichtig, sie übersteht recht gut auch Zeiten ohne viel Niederschlag.

Der hohe Preisanstieg in Kenia der letzten Zeit ließ uns nur zwei Möglichkeiten zur Auswahl: Herumsitzen, jammern und mehr Geld ausgeben oder aktiv werden und für mehr Eigenanbau sorgen. Zieht man in Betracht, dass unsere Schule eine ausreichend große Fläche zur Verfügung hat und wir unseren Schülerinnen möglichst gute und konzentrationsfördernde Mahlzeiten während des Schultages garantieren wollen, blieb uns nur eine Schlussfolgerung übrig: Wir bauen selbst an!

Am hinteren Ende unseres Grundstücks findet man nun – recht unscheinbar – ein großes Feld, auf dem wir versuchen, hauptsächlich Kassava, Süßkartoffeln, aber auch Cowpeas, eine Art Bohnen, deren Blätter sich als Gemüse eignen, anzubauen. Ersteres kann alle neun Monate und letzteres alle vier bis sechs Wochen geerntet werden. Bepflanzt und gepflegt wird die Plantage von Kasim und weiteren Mitarbeitern.

Dies ist jedoch nicht so einfach, denn wir hatten nicht damit gerechnet, dass wir nächtliche Besucher bekommen würden - wilde, hungrige Tiere gruben die Kassava mit samt Wurzeln aus. Die gesamte Ernte stand auf dem Spiel. Es musste gehandelt werden. Kasim und seine Mitarbeiter zogen daraufhin einen Graben um das Feld. Eines Tages fanden wir dann einen der Übeltäter. Ein kleines Wildschwein, welches eher niedlich als wild wirkte, ist in den Graben gestürzt und kam nicht mehr raus. Wir machten es kurzum zu unserem neuen Haustier ... Zumindest solange, bis es uns wieder ausbüxte und die Freiheit suchte.

Nun können wir jedoch ungestört unsere Kassava-Pflanzen ernten und für unsere Schülerinnen zubereiten.

Leider hilft der Graben nicht gegen die Affen, da hilft nur Schnelligkeit um die Frage: Wer erntet unsere Cowpeas zuerst? zu beantworten.