|
|
Die Aussichten in Kenia scheinen derzeit relativ
trüb: Es handelt sich um die schwersten Unruhen seit Jahrzehnten. Die immer wieder
aufschwelenden Konflikte der zwei großen Volksgruppen der Kikuyu und der Luo scheinen
einen neuen traurigen Tiefpunkt zu erreichen.
Mwai Kibaki, von der Volksgruppe der Kikuyu, wurde vor wenigen Tagen zum zweiten Mal zum
Präsidenten vereidigt.
|
Die Ergebnisse der Wahlen werden jedoch nicht nur
von Wahlbeobachtern der EU jedoch angezweifelt.
Eine Lösung des Konflikts ist noch nicht in Sicht. Die große kenianische Tageszeitung
Daily Standard sieht derzeit den einzigen Ausweg darin, dass Kibaki und Odinga ohne Vorbedingungen
verhandeln sollten, sich aktiv gegen die eskalierende Gewalt einsetzen und einen Weg finden, sich
nach den Wahlen die Macht zu teilen.
Die Folgen dieser fatalen Situation sind indes im ganzen Land zu spüren. Nicht nur, dass es
bisher hunderte Tote gab und zigtausende Flüchtlinge; auch die Versorgung mit Benzin, Strom und
Lebensmitteln wird knapp, die Preise steigen dadurch enorm an.
Auch für unseren Verein hat diese schlimme Krise negative Auswirkungen. In Ukunda, die
"Kleinstadt" in unmittelbarer Nähe unserer Schule mit ca. 50.000 - 100.000 Einwohnern,
wurden zuletzt auch Häuser, Restaurants und Shops angezündet. Auch hier gibt es
Versorgungsengpässe, 100 Meter lange Schlangen vor Shops, Preiserhöhungen um bis zu 400%.
Die Bewohner vor Ort müssen indes mit der Situation leben; es bleibt ihnen vielfach keine andere
Wahl. Die steigenden Preise bereitet Kenianern natürlich noch viel mehr Sorgen, bei einem
Durchschnittseinkommen von umgerechnet ca. 35 Euro lebten schon vor den Preiserhöhungen sehr
viele Menschen am Existenzminimum.
Wir möchten, soweit dies möglich ist, den
Schulbetrieb aufrecht erhalten. Die Eltern der Schülerinnen, die derzeit keinen deutschen Paten
haben, können aber in diesen Zeiten keine Schulgebühren zahlen. Aufschub der Gebühren
und spätere Zahlung hätten aber zur Folge, dass einige Eltern dadurch in noch
größere Verschuldung schlittern. Daher möchten wir vorübergehend Patenschaften
zum Erhalt des Schulbetriebs und damit ein bisschen Normalität in dieser schlimmen Krisenzeit
anbieten. Somit würde es der Diani Maendeleo Academy möglich, die Gehälter der
Lehrkräfte und die Versorgung der Schülerinnen sicher zu stellen.
|