Anfang des dritten Schulabschnittes dieses Jahres gab es große Unruhen im Bildungssystem Kenias. Der Auslöser dieser Krise war, dass die Lehrer der staatlichen Schulen vor Gericht zogen, um ein höheres Gehalt einzuklagen.
Dieser immensen Erhöhung wurde nicht zugestimmt, sodass die Lehrer in einen Streik gingen und die Regierung keinen anderen Ausweg fand, als die Schulen zu schließen. Das Ganze ereignete sich Anfang September.
Die radikale Entscheidung der Regierung, nicht nur die öffentlichen sondern auch die die privaten Schulen, die gar nicht bestreikt wurden, zu schließen, hätte verheerende Folgen gehabt. Das Trimester wurde einfach beendet, so dass von September bis Januar die Schulen geschlossen sein würden. Doch was passiert in dieser Zeit mit den Kindern? Wie sollen überhaupt alle Eltern informiert werden, dass ihre Kinder in den nächsten Wochen Zuhause sein würden, wenn nicht jeder Haushalt über Telefon, Radio, Fernseher geschweige denn Internet verfügt.
Eltern sollte es möglich sein, das gezahlte Schulgeld für dieses Trimester zurückverlangen. Aber wie sollten die laufenden Kosten der Schule, wie Gehälter, Strom, Wasser oder Miete gezahlt werden, wenn auf der anderen Seite keine Einnahmen stehen?
Die gute Nachricht ist, dass die Diani Maendeleo Academy sich weigerte zu schließen und die Kenian Private School Association vor Gericht erwirkte, dass die Schließung der Privatschulen zurückgenommen wurde. Im Anschluss daran verkündete der Minister, dass die öffentlichen Schulen das Trimester ebenfalls wieder aufnehmen würden.
Nachdem die Schulen für vier Wochen geschlossen waren, sollte das letzte Trimester vom 13. November bis zum 27. November verlängert werden, damit der Stoff nachgeholt werden kann. Viele Schulen beendeten das Trimester nun doch am 13.11., da angeblich keine Gelder mehr für das Essen der Kinder vorhanden seien. Auf die Frage, was mit den Geldern für das Schulessen während des vierwöchigen Streiks passiert ist, gibt es keine Antwort.
Der Ablauf dieses Geschehens weist eindeutig auf die Willkür der Regierung hin! Heute werden die Schulen geschlossen, aus ungeklärten Gründen auch die Privatschulen, und morgen wird der Schulalltag wieder aufgenommen – einfach weil es so bestimmt wird. Man sollte doch meinen, dass gerade im Bildungssektor, in dem die Zukunft des Landes liegt, Rücksicht auf die Kinder genommen wird und diese unter keinerlei Bürokratie leiden müssen.