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Mein Praktikum an der Diani Maendeleo Academy beginnt mit einem Besuch der Malungoni Primary School. Der Rotary Club, in dem
Inge Langefeld Vorsitzende ist, will die Schule unterstützen. Zuerst soll aber die Bedürftigkeit geprüft werden. Für mich
ist es eine Chance, etwas vom Land kennen zu lernen.
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Ich war sehr gespannt was mich erwartet. Nach einer langen Fahrt, zuerst über Straßen, vorbei an einem Nationalpark, hatte
ich das große Glück, Elefanten in freier Wildbahn zu sehen. Es ging weiter, die Straßen ähnelten eher einem Feldweg und
wir wurden in unserem Schulbus hin und her geschüttelt. Endlich am Zielort angekommen, wurden wir herzlich von singenden
Kindern mit großen Augen empfangen. Anscheinend verirrt sich selten jemand fremdes hierhin.
Die Malungoni Primary School ist eine Grundschule, in der Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse unterrichtet
werden. Zusätzlich gibt es eine Kindergartengruppe. Tja, was wir nun dort vorfanden war eine Fläche, auf der zwei Gebäude
und ein winziger Schuppen stehen.
Der Schuppen, ist in zwei gleichgroße Räume aufgeteilt. Der eine Raum dient als Küche
für die Zubereitung des Mittagessens, in dem anderen Raum, in den gerade mal ein Bett reinpasst, ist eine Lehrerin der
Schule untergebracht. Das eine Gebäude dient als Kirche, das andere als Schulgebäude. Das Schulgebäude umfasst zwei
Klassenräume, einen kleinen Raum, der das Lehrerzimmer darstellt und dahinter befindet sich ein weiterer Raum. Dies ist
das Zimmer des Schulleiters, der an der Schule wohnt. In diesem Raum befindet sich nur ein Bett. Wellbleche, welche für das
Dach eines gerade neu entstehenden Gebäudes bestimmt sind, lehnen an der Wand. Es ist winzig und dunkel.
Alle Gebäude wurden durch tatkräftige Unterstützung der Eltern auf traditionelle Weise aus Holz und Lehm errichtet. Im
Moment entsteht ein weiteres Gebäude, welches zumindest zwei von noch mindestens drei fehlenden Klassenräumen beinhalten
wird. Das Gerüst dafür steht.
Die Einrichtung der zwei Klassenräume umfasst eine Tafel. Nur in einem der Klassenräume stehen fünf
Schreibtische, die bei einer Durchschnittsgröße von 21 Schülern pro Schulklasse bei weitem nicht ausreichen. Sonstiges
Equipment wie Bücher, Stifte, Hefte usw. sind nicht vorhanden. An der Außenwand des Schulgebäudes ist eine Schultafel
angebracht, der Schulleiter erklärt uns, dass davor unter freiem Himmel unterrichtet wird. Bei den Temperaturen die in
Kenia herrschen, kann ich mir schwer vorstellen, wie dies funktionieren soll.
Obwohl die Ausstattung katastrophal ist, herrscht eine fröhliche Atmosphäre und eine unglaubliche Freude. Die Menschen
versuchen mit aller Kraft, diese Schule aufzubauen, um den Kindern Bildung zu ermöglichen. Obwohl nichts da ist, geht es
weiter. Das hat mich fasziniert.
Inge Langefeld ist überzeugt, dass ihr Rotary Club hier helfen wird.
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