Professorin Wangari Muta Maathai - ein Nachruf
ZURÜCK


Wangari Muta Maathai war eine der beeindruckensten Frauen dieser Welt und mit Sicherheit die Vorreiterin in Sachen Emanzipation und Ökologie in Afrika.
Sie war Umweltaktivistin, Biologin, Politikerin, Initiatorin des Aufforstungsprojekts bzw. der Umwelt- und Sozialbewegung "Green Belt Movement" und wurde als erste afrikanische Frau Trägerin des Friedensnobelpreis.

Wangari Muta Maathai verstarb mit 71 Jahren am 25. September 2011 in Nairobi.

Geboren in einem Ort südlich von Nairobi fiel Ihre Begabung einigen Missionsschwestern auf, und so erhielt sie eine solide Schulbildung. 1971 erwarb sie als erste Frau aus Kenia den Doktortitel an der University of Nairobi. Im selben Jahr wurde sie die erste Professorin und später Dekanin ihres Fachbereichs an der Universität von Nairobi.


Im Jahr 1977 rief sie das Aufforstungsprojekt "Green Belt Movement" ins Leben. Diese Initiative pflanzte über 30 Millionen Bäume gegen die Erosion in den trockenen Regionen. Aufgrund dessen nannte man sie "Mama Miti" (Kisuaheli für "Mutter der Bäume").

Wangari wurde außerdem zur zentralen Identifikationsfigur der Frauenbewegung in Kenia. 1980 ließ sich ihr Ehegatte von der Wissenschaftlerin scheiden - mit der Begründung, sie sei "zu gebildet, zu stark, zu erfolgreich, zu eigensinnig und zu schwer zu kontrollieren".

In den 1990er Jahren wurde Maathai, deren Engagement für Umweltschutz und Frauenrechte sie immer wieder in Opposition zum damaligen Staatschef Daniel arap Moi brachte, mehrmals inhaftiert und misshandelt.

Nachdem Präsident Kibaki sie zur stellvertretenden Ministerin für Umweltschutz ernannt hatte, musste sie erleben, dass ihre Initiativen zwar offiziell begrüßt wurden, sie jedoch auch weiterhin durch Korruption, Misswirtschaft und die Interessen mächtiger Politiker blockiert wurde.

Dies änderte sich auch nicht, als ihr 2004 der Friedensnobelpreis verliehen wurde. Frustriert trat sie schließlich aus der Regierung aus. Trotzdem hat Wangari Maathai die kenianische Gesellschaft wesentlich beeinflusst.

Die Diani Maendeleo Academy, deren zentrale Stützpfeiler Frauenförderung und Umweltschutz sind, trauert um eine große Kenianerin und ein großes Vorbild.