Das Land Kenia ist von großen finanziellen Problemen geplagt. Das ist soweit bekannt. Aber woher diese rühren, bleibt zumindest in einigen Punkten unausgesprochen, denn die finanzielle Krise wird nicht zuletzt durch das Missmanagement der Regierung verstärkt.
Wenn man sich beispielsweise im Vergleich die Ausgaben für Gehälter von Beamten und den Angestellten staatlicher Betriebe zwischen Kenia und dem weltweiten Durchschnitt anschaut, werden große Unterschiede ersichtlich. Während der weltweite Durchschnitt für solche Ausgaben bei 7% des Bruttosozialproduktes eines Landes liegt, sprechen wir in Kenia von 11%. Aber wie kommen solche erheblichen Unterschiede zu Stande? Warum hebt sich Kenia so von anderen Ländern ab? Das Problem liegt eindeutig in der Führung und in der Organisation des Landes.
Ferner kommen nach und nach Tatsachen ans Licht, die teilweise unglaublich sind. So wurden Ausgaben, fern ab von jeglicher Realität in immensen Höhen verbucht. Hier nur ein paar Beispiele: So wurde auf Staatskosten ein Tor an einer öffentlichen Instituation errichtet, was die Kosten von 3.000.000 KSH verursachte. Nur zum Vergleich – die Kosten für das neue Eingangstor der DMA beliefen sich auf ca. 50.000 KSH. Außerdem wurden große Stücke einfacher Handwaschseife für 37.000 KSH (normalerweise 90 KSH) eingekauft und zehn handelsübliche Schubkarren wurde auf Staatskosten für je 109.000 KSH erworben. Der normale Einkaufspreis liegt hier in der Umgebung bei ungefähr bei 7.000 KSH.
Um die Probleme des Staatshaushalts in den Griff zu bekommen, wird auf die Hilfe aus dem Ausland gesetzt. Im Jahr 2014 wurde dem Staat Kenia eine beachtliche Summe aus dem Eurobond zugesprochen: 176 Billionen KSH.
Diese Gelder sollten – wie vorab versprochen – in sinnvolle Projekte, wie beispielsweise die Verbesserung der Infrastruktur des Landes, investiert werden. Doch stattdessen weiß nach einem Jahr keiner der Verantwortlichen genau, wo sich dieses Geld befindet beziehungsweise, ob noch etwas von der Summe zur Verfügung steht und inwiefern schon investiert wurde. (Siehe Bericht der Daily Nation vom 22. Oktober 2015) Jeder aus der Poltik und der Wirtschaft, der mit dem Problem in Verbindung gebracht wird, weist die Schuld von sich und verweist auf andere Verantwortliche.