Seit Beginn der Planungen für unsere Schule war es schon immer unser Traum, durch ein Internat die Rahmenbedingungen für ungestörtes Lernen bieten zu können.
Ein Internat bietet den dringend benötigten Schutzraum, der für einige Mädchen aus unserer Region die Möglichkeit bietet, unbeeinträchtigt von den Einflüssen des (Sex-) Tourismus, aber auch von häuslicher Gewalt leben und lernen können.
Vor einigen Jahren gelang uns auf dem langen Weg zum Ziel ein erster Schritt. Für maximal zwölf Mädchen aus extrem problematischen Verhältnissen konnten wir die dringend benötigten Plätze in einem kleineren Gebäude anbieten. Das war natürlich bei Weitem nicht genug.
Nun ist unser Traum mit Hilfe von Knorr-Bremse Global Care e.V. Wirklichkeit geworden. Wir haben unser Internatsgebäude für maximal 60 Schülerinnen fertig gestellt. Und das gerade noch rechtzeitig, um die neuen Erstklässlerinnen aufnehmen zu können.
Am Anfang war es noch eng, einige Betten waren noch nicht gestrichen und zwei Mädchen mussten sich teilweise ein Bett teilen. Das klingt in europäischen Ohren unzumutbar, aber für Mädchen, die ihr ganzes Leben auf dem Fußboden geschlafen haben, war das kein Problem. Nun sind die Betten fertig, zwei Schlafräume sind belegt und in den dritten ziehen nach und nach weitere Mädchen ein.
Da wir in diesem Jahr wohl noch nicht alle Schlafräume brauchen werden, nutzen die Mädchen einen Raum als Lernzimmer. Das ist auch aus Sicherheitsaspekten eine gute Lösung, da sie so im Dunkeln nicht das Gebäude verlassen müssen. Einer unserer Köche hat seine Arbeitszeit verändert, um abends für die Mädchen kochen zu können. Ihren Tee für das erste Frühstück kochen sie morgens selbst.
Ganz besonders freut es uns, dass wir nun Mädchen aus Kinango aufnehmen können. Durch die Arbeit von Ingeborg Langefeld im Rotary Club hat sich die Schule auch in unserem Nachbardistrikt einen Namen gemacht. Der Zweck der Maendeleo Academy, Mädchen aus notleidenden Familien mit Bildung zu helfen, hat sich in Kinango, einer der ärmsten Regionen Kenias, herumgesprochen. Von den 29 Schülerinnen der ersten Klasse kommen nun neun aus diesem Distrikt. Ohne das neue Gebäude wäre es nicht möglich gewesen, diesen Mädchen zu helfen.
Nicht nur für die Neuen ist das Gebäude eine Chance. Bei den älteren Schülerinnen ist der Wunsch nach einem Internatsplatz ebenfalls groß. Um eine Auswahl treffen zu können, wurde lange intensiv in der Schulkonferenz diskutiert und schließlich für 15 Schülerinnen eine Internatsunterbringung befürwortete. Das bisher als Mini-Internat genutzte Gebäude wird nun als Unterkunft von den beiden Hausmüttern, Madam Gloria und Madam Franziska, genutzt.
Wir danken Knorr-Bremse Global Care e.V. ganz herzlich für die tolle Unterstützung und die finanzielle Hilfe, die unseren Traum nun endlich wirklich machten.