Sechs Monate dauerte es, bis die Fische fruchtbar wurden und laichen konnten. Mittlerweile befinden sich neben den ursprünglichen und fast ausgewachsenen Fischen viele kleine neue Nachkommen unserer großen Tilapia, die man hier als „Fingerlinge“ bezeichnet.

Bis hierhin gab es einige Probleme zu lösen und Erfahrungen zu sammeln. Die Regenzeit, die jetzt zu Ende geht, verdiente sich in unserer Region ihren Namen nicht. Die Folge war, dass durch die starke Verdunstung die Wasserqualität rapide abnahm. Um diesen Prozess zumindest zu verlangsamen, wurde aus einfachen Mitteln ein Filter gebaut. In zwei kleine Fässer wurden Kies, Sand und Holzkohle geschichtet. Eine Pumpe holt das Wasser aus dem Teich, in den es aus dem Filter mit Sauerstoff angereichert zurück fließt.

Und dann sind wieder Konkurrenten aus dem Tierreich aufgetaucht. Ein Flamingo erfreute sich an unseren kleinen Fischen. Alte Videobänder, die wir über das Becken spannten, haben ihn dann vergrault. Diese flattern im Wind und reflektieren dadurch das Sonnenlicht. Das war ihm dann zu unheimlich, so dass er von dannen zog.

Vor zwei Wochen konnten wir bei einem Probefischzug die ersten 47 Fische entnehmen. Drei davon wurden zu Versuchszwecken an das „Ministory for laboratory testing“ gegeben, die anderen 44 erstanden private Käufer. Dadurch konnten 2100 KSH, umgerechnet ca. 20 Euro, eingenommen werden. Da die Fische noch an Gewicht zunehmen, rechnen wir noch mit höheren Beträgen. Wir sind nun auf der Suche nach Abnehmern.

Die bevorstehende große Trockenzeit macht uns nun Sorgen. Bis zum März ist kaum mit Regen zu rechnen. Über dem großen Teich verdunstet sehr viel Wasser. Andererseits brauchen aber unsere "Fingerlinge" einen Platz zum Wachsen. Deshalb haben wir uns entschlossen, einen zusätzlichen, aber kleineren Fischteich zu bauen. Dieser soll in den nächsten Tagen fertig gestellt werden, sodass schon in der nächsten Woche die ersten Fische umgesiedelt werden können.