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45. Kalenderwoche von Lisette und Sarah

Gegensätze

Nach 24 Stunden Anreise kamen wir endlich in unserem neuen Zuhause auf Zeit an, wo wir zuerst Inge und Andreas kennenlernten. Andreas, der eigentlich als Lehrer arbeitet, ist hier in Ukunda ein freiwilliger Helfer im Sabbatjahr.

Die lange Reise sowie die unendlich vielen neuen Eindrücke bereits auf der Fahrt vom Flughafen in Mombasa nach Ukunda, erforderten zunächst ein wohlverdientes Nickerchen. Im Anschluss daran begann um 13 Uhr unser erster Tag in Kenia mit einem Treffen des Rotary Clubs.

Die Fahrt über die Hauptstaße Ukundas, genannt Lunga Lunga, war geprägt von einer lebendigen Atmosphäre. Überall auf und neben der Straße waren Autos, Menschen und auch einige Hühner oder Ziegen zu sehen. Dahinter befanden sich kleine Gemüsestände, Shops sowie unzählige marode Häuser und Hütten.

In Mitten dieser Umgebung erreichten wir nun eine Villa. Der Besitzer dieser Villa, Dr. Kotak, hatte die anderen lokalen Mitglieder des Rotary Club zum Essen eingeladen. Normalerweise trifft sich der Rotary Club wöchentlich und bespricht aktuelle Themen und Projekte. Das Treffen an diesem Samstag sollte jedoch nur dem gemütlichen Beisammensein dienen.

Dort angekommen wurden wir herzlich begrüßt und lernten einige Menschen kennen, die eindeutig der raren Oberschicht Ukundas zugeordnet werden können. Sofort hat man uns mit kenianischem Bier vertraut gemacht, welches wir als überraschend gut empfanden.

Das für 13.30 Uhr angekündigte Essen wurde ca. 2 Stunden später serviert, was, wie man uns scherzhaft sagte, in Kenia jedoch durchaus gängig ist. Das indisch geprägte Buffet hat uns beiden sehr gut geschmeckt.

Nach diesem netten Nachmittag zog es uns zum nahegelegenen Strand, wo wir ein weiteres Mal eine ganz andere Seite Kenias entdecken durften. Zum einen die Beachboys, die mit dem Verkauf von Waren an Touristen ihren Lebensunterhalt verdienen. Und zum anderen die einzigartige und wunderschöne Natur. Nie hatten wir einen so weißen Strand gesehen! Leider konnten wir nicht allzu lange bleiben, da es so nah am Äquator bereits um 18 Uhr dunkel wird.

Wieder zu Hause, konnten wir auf einen ereignisreichen, eindrucksvollen sowie schönen Tag zurückblicken und freuten uns auf die kommende Zeit in Kenia.


38. Kalenderwoche von Julian

Termiten

Leider machen die sozialen Rückschläge hier in Kenia auch vor unseren Mitarbeitern nicht halt. Erst heute wurde Frau Langefeld von Rashid, einem unserer Helfer auf dem Grundstück der Diani Maendeleo Academy, um Hilfe gebeten. Er benötigte einen Kredit.

Der Grund dafür seien Termiten, die den Hauptbaum befallen haben, an dem dessen Hütte befestigt war und gestützt wurde. Durch den Verfall des Baumes ist seine Unterkunft eingestürzt, was für ihn bedeutet, dass er unter freiem Himmel schlafen muss. Jedoch sollte man bei diesen Umständen nicht an „Schlaf unter freiem Sternenhimmel“ denken, sondern an durchaus übliche und sehr starke Regenfälle in der Nacht und gefährliche Moskitos, welche Malaria übertragen.

Unter einem Kredit stellt man sich bestimmt in Deutschland etwas anderes vor als die Summe, um die Rashid gebeten hat. Er benötige umgerechnet etwa 30€, um seine Hütte zu reparieren und so ein neues Dach über dem Kopf zu haben. Hier wird die Größenordnung noch einmal deutlich, die in Kenia vorherrschend ist. Mit 30€ kann man den Menschen schon weiter helfen, oder sogar, wie im Fall von Rashid, ganze Existenzen retten.

Solang man sich sicher sein kann, dass die Hilfe und das Geld ankommen, ist es in Kenia ein guter Ansatz, zu helfen. Natürlich hat Rashid den Kredit bekommen und wir wünschen uns für ihn, dass er schnell wieder ein Dach über dem Kopf hat!


37. Kalenderwoche von Julian

Politik made in Kenia

Gerade in Zeiten des Bundestagswahlkampf sind wir hitzige Auseinandersetzungen (wenn auch nicht vergleichbar mit früheren Debatten) durchaus gewohnt. Doch gewalttätige Auseinandersetzungen in der Politik, noch dazu zwischen einem Mann und einer Frau, gehören schon lange der Vergangenheit an. Anders in Kenia: Dort musste die Frauenbeauftragte für Nairobi, Ms. Shebesh, als sie gemeinsam mit Verwaltungsangestellten den Gouverneur von Nairobi, Mr Kidero, aufsuchen wollten, einen Angriff über sich ergehen lassen.

Das Gegenteil behauptend, versucht nun Mr. Kidero möglichst unbeschadet aus der Sache zu kommen. Er leugnet die Attacke auf Ms. Shebesh und behauptet gar, er sei angegriffen worden. Doch die vorhandenen Videoaufnahmen sprechen eine deutlich andere Sprache. Viele weibliche Politikerinnen positionieren sich nun hinter Ms. Shebesh und fordern den Rücktritt des Gouverneurs. Die oftmals korrumpierte Polizei befasst sich mit dem Fall und erst dann wird über das weitere Vorgehen entschieden. So bleibt der Politiker zunächst im Amt, was in Deutschland ebenfalls undenkbar wäre. Politik made in Kenia ist eben doch etwas anderes.


34. Kalenderwoche von Svenja

Parentsday

Am Samstag den 10.08.2013 fand an der Diani Mandeleo Academy ein großes Elterntreffen statt. Dies war zugleich auch mein erster Tag als neue Praktikantin und ich konnte einen guten ersten Einblick in die Kultur Kenias bekommen.

Die Mädchen haben nun zwei Drittel des diesjährigen Schuljahres geschafft und dies sollte ein bisschen gefeiert werden. Hierzu waren natürlich wie jedes Jahr auch die Eltern herzlich eingeladen.

Die Schülerinnen hatten gemeinsam mit ihren Lehrern einige musikalische Einlagen einstudiert. Die Palette reichte von traditionell afrikanischen bis hin zu modernen amerikanischen Popsongs. Die Mädchen hatten viel Spaß bei ihren Darbietungen und es herrschte eine lockere Atmosphäre.

Danach hat Frau Langefeld einige Worte an die Eltern gerichtet. Sie berichtete über das vergangene Schuljahr und gab Ausblicke für die Zukunft. Der krönende Abschluss der Veranstaltung war die Übergabe der Preise für die besten Schülerinnen der jeweiligen Klassenstufen. Die Geschenke wurden im Vorfeld für jedes Mädchen einzeln ausgewählt. Sie bekamen nützliche Dinge, die ihnen den Schulalltag erleichtern sollen wie beispielsweise Buntstifte, Schulhefte, Taschenrechner oder ein geometrisches Zeichenset. Die Mädchen wurden einzeln aufgerufen und nahmen ihre Geschenke entgegen. Viele der Mädchen haben sich sehr gefreut, einige blieben jedoch sehr zurückhaltend, was mich schon etwas verwunderte. Frau Langefeld erklärte, einige seien sehr schüchtern, andere seien mit den erzielten Leistungen unzufrieden und hätten sich ein noch besseres Abschneiden gewünscht.

Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung gab es für alle Gäste Essen. Wir haben uns sehr über die große Teilnahme gefreut.


34. Kalenderwoche von Inge

Von fünf Personen sind zwei ohne Arbeit – Arbeitslosigkeit in Kenia


In Deutschland erleben wir trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in vielen Eurostaaten gerade eine Art Jobwunder. Selbst die Anzahl sozialversicherungspflichtiger Stellen stieg in den letzten Jahren an. Dies ist ein Zustand, von dem die Bevölkerung Kenias nur träumen kann. Traut man der offiziellen nationalen Statistik so stieg die Arbeitslosenquote von 12,7 Prozent Ende 2006 auf 40 Prozent Ende 2011 an. In letzter Zeit hat sich die Situation nicht grundlegend verändert.

Unabhängig davon, ob dieser Anstieg tatsächlich in diesem Ausmaß stattfand oder dies auf statistische Unregelmäßigkeiten zurückzuführen ist, bedeutet der hohe Prozentsatz, dass Arbeitslosigkeit ein Normalzustand für viele Menschen ist.

Ohne Aussicht auf eine Stelle wird es schwierig, sich zu motivieren, eine einfache Fortbildungsmaßnahme zu besuchen. Der Vorteil, den man sich davon verspricht, ist oftmals nicht gegeben. Gerade junge Menschen müssen zudem erst einmal zur alltäglichen Versorgung ihrer Familien beitragen, bevor sie zusätzliche Ausgaben für ihre Bildung tätigen können.

Wir sehen es deshalb als unsere Aufgabe an, Mädchen, deren Eltern höchstens einen geringbezahlten Job haben, eine Schulbildung zu ermöglichen und sie zu diesem Schritt zu ermutigen. Nur so können die Mädchen hoffen, dank ihrer Kenntnisse einen der seltenen Jobs zu erhalten oder ihr eigenes, kleines Geschäft zu gründen. Dies ist ihre einzige Chance, dem Teufelskreis der Armut nachhaltig zu entkommen.


33. Kalenderwoche von Julian

Immer wieder Unterbrechungen in der Wasserversorgung


In den ersten zwei Wochen unseres Aufenthaltes an der Diani Maendeleo Academy konnten wir, die drei aktuellen Praktikant/innen, anders als viele Einwohner von Ukunda, die über keinen Wasseranschluss verfügen, unbeschwert den Wasserhahn aufdrehen und es kam Wasser. Doch seit nun mehr als drei Tagen kommt es immer wieder zu lang andauernden Störungen in der Versorgung. Einen Tag gab es gar kein Wasser. Wir mussten uns mit unseren Notfallreserven behelfen und mit einer Schüssel voll Wasser reinigen. Im Vergleich zu Deutschland ist dies natürlich sehr ungewohnt. Ich kann mich nicht erinnern, dass bei uns das Wasser außer für kurze Zeit zur Kanalwartung abgestellt wurde.

Wie gehen wir als “Greenhorns“ damit um? Wir duschen und spülen möglichst schnell, wenn das Wasser wieder geht. Ebenso füllen wir unsere Reserven nach, da wir nicht wissen, wann und wie lange die nächste Unterbrechung ist. Ich gehe davon aus, dass es die Einheimischen ähnlich handhaben. Dadurch entsteht eine Überlastung der Leitungen, wodurch, so meine Vermutung, die Wasserversorgung in der Folge wieder ausfällt. In den letzten beiden Tagen gelang es zumindest von acht Uhr bis zum Sonnenuntergang die Versorgung zu gewährleisten. Es ist schon eine lästige Umstellung, aber man kann sich darauf einstellen und lernt einen effizienteren Umgang mit der Ressource ´Wasser´. Letztlich muss man auch bedenken, dass es viele Menschen gibt, die nie über fließendes Wasser verfügen und aus deren Sicht ist das, was uns gerade lästig erscheint, bereits Jammern auf einem hohen Niveau. So freuen wir uns einfach, wenn das Wasser geht und wenn es nicht geht, machen wir das Beste draus.


33. Kalenderwoche von Svenja

Anreise mit Hindernissen

Nach einer etwas chaotischen Anreise war bei meiner Ankunft in Mombasa mein Koffer verschollen… “ Oh Schreck!“ dachte ich im ersten Moment , „ den seh ich nie wieder“ !

Half ja alles nichts, deshalb bin ich dann trotzdem voller Vorfreude in die Praktikantenwohnung gefahren.

In den kommenden Tagen habe ich es des öfteren probiert, bei der mir angewiesen „Baggage Service“ Nummer anzurufen, was aber nicht wirklich erfogreich war. Entweder man wollte mich später zurückrufen oder mir wurde gesagt, dass es noch keine neuen Informationen gibt.

Im Kopf habe ich mir schon meine neue kenianische Garderobe für die kommenden sechs Wochen ausgemalt …

Ich habe mir dann im Supermarkt und auf dem einheimischen Markt in Ukunda erstmal das Nötigste besorgt, was eigentlich problemlos geklappt hat. Wir haben sogar für den ersten Strandausflug am Sonntag etwas Bikiniähnliches gefunden.

Und spätestens beim Anblick des traumhaften Strandes war die Sache mit den Koffer vergessen!

Am Montagabend kam dann die erlösende Botschaft, dass der Koffer doch noch angekommen sei. Ganz glauben konnte ich das aber erst, als ich ihn am Flughafen abgeholt habe. Es fehlte nichts – nicht mal der Laptop, der einfach nur oberndrauf lag und ich muss gestehen, dass der Koffer nicht abgeschlossen war. Das hätte ich nicht erwartet!

Jetzt kann das Praktikum also endlich so richtig losgehen und ich alles in vollen Zügen genießen!


33. Kalenderwoche von Julian

Erste Eindrücke in Kenia

Am letzten Samstag, den 10. August, bin ich, Julian, aus der Nähe von Bamberg in Ukunda angekommen. Für sieben Wochen werde ich nun an der Diani Maendeleo Academy mitarbeiten. Natürlich bedeutet dies eine Umstellung auf einer breiten Ebene.

So kann man wie ich bereits an der Währungsumstellung scheitern. Normalerweise ist der Preis für ein Taxi vom Flughafen Mombasa nach Ukunda 3.000 KSH (umgerechnet 25 Euro) inkl. Transport mit der Fähre, Maut und 3-stündiger Wartezeit des Fahrers. Als ich vor dem Geldautomat stand, hatte ich aber plötzlich 30.000 KSH in Erinnerung, die ich an Inge, die mir das Geld freundlicherweise geliehen hatte, zurückgeben wollte. Erst nach einiger Zeit fiel mir auf, dass das selbst in Deutschland ein ziemlich teures Geschäft gewesen wäre. Der Vorteil meiner Naivität war, dass ich direkt die Miete für den ersten Monat zahlen konnte.

Doch abgesehen von solch kleineren Umstellungen muss man sich hier an die absolute Armut vieler Menschen vor Ort gewöhnen, was sicher die größere Herausforderung darstellt. Bereits in Ukunda werden wir oftmals von Kindern zum Supermarkt begleitet, die uns ständig darum bitten, ihnen etwas zu kaufen. Allerdings geht es diesen im Vergleich zu den Kindern, die wir bei einem Schulbesuch Kinango kennenlernen konnten, in der Regel relativ gut.

Gleich an meinem ersten Arbeitstag durfte ich zusammen mit Svenja mit zu einem Projekt nach Kinango fahren. Dort wird durch Spenden des Rotary-Clubs zurzeit eine Schule ausgebaut. So gab es bisher für mehr als 250 Schüler/innen zum Beispiel nur eine notdürftige Toilette. Die Menschen leben alle ohne Strom- und Wasseranschluss, was ein Umstand ist, den wir uns kaum vorstellen können. Auf der einen Seite sind solche Eindrücke erschreckend, auf der anderen Seite lernt man durch solche Erlebnisse die Bedingungen, unter denen wir normalerweise leben, mehr zu schätzen und merkt, dass einige Bestandteile unseres täglichen Konsums wiederum gar nicht notwendig sind.


32. Kalenderwoche von Inge

Tierische Begegnungen

Vor einigen Tagen trug ich sehr zur Erheiterung unseres Fahrers bei. Als ich abends ins Bett gehen wollte, sass ein Frosch in meinem Schlafzimmer. Der Versuch, ihn zu fangen, scheiterte: Er huepfte hinter eine Kommode. Da ich nicht so gerne habe, wenn nachts ein Frosch in mein Gesicht huepft, versperrte ich den Ausweg mit einem Buch und bat am naechsten Tag unseren Fahrer, die Kommode zu verschieben, um den Frosch zu fangen. Unser Fahrer fand das sehr komisch, aber – kein Frosch, so sehr wir auch suchten.

Gestern nun blickte ich zufaellig von meinem Sofa in die Kueche – ein Tier auf der Wand! Langsam schob es sich nach oben, erst wurde ein” Arm” lang, dann der andere, dann ein Bein, dann ein anderes. Es war mein Frosch.

Leider scheiterte auch dieser Fangversuch, der Frosch huepfte einfach auf den Boden und verschwand unter dem Tuerspalt nach aussen. Jedenfalls wusste ich nun, wie er hinter meiner Kommode entkommen war.

Einen Frosch-freien Tag wuenscht Ihre
Ingeborg langefeld



28. Kalenderwoche von Inge

57 Billionen kenianische Schilling für Laptops

Der neue kenianische Praesident plant ein Wahlversprechen einzulösen, aber was für eines.

Alle!!! Schüler der 1. Klasse in den Grundschulen Kenias sollen ein solarbetriebenes Laptop bekommen. Dies gilt selbstverständlich auch für Kids im Busch, die nie ein elektrisches Gerät gesehen haben. Dieses soll Hefte und Schulbücher ersetzen, die dann mittels WiFi heruntergeladen werden sollen (auch im Busch, wo oft  nicht mal ein Telefon geht).

Hausaufgaben ade – das wird die Kids freuen. Die Lehrer, die die Kids mittels dieser neuen Technik unterrichten sollen, brauchen nach Meinung der kenianischen Regierung kein Training – qualitativer Unterricht ade. Allerdings streiken die erst mal, weil sie der Meinung sind, wenn die kenianische Regierung soviel Geld für ein unqualifiziertes Projekt zum Fenster rausschmeissen kann, dann sollten die erst einmal die Gehälter erhöhen.

Ach ja, wieviel sind denn nun 57 Billionen in Euro? Gar nicht so einfach, mit solchen Summen hat man es doch recht selten zu tun. In Deutschland bezeichnet eine Billion eine Zahl mit 12 Nullen, im englischen Sprachraum jedoch oft “nur” eine mit neun Nullen – für uns also eine Milliarde. Entweder reden wir über 518.181.818.181 Euro, wenn ich richtig gerechnet habe also mehr als 518 Milliarden  oder über 518.181.818 Euro, d.H. mehr als 518 Millionen, immer noch viel zu viel, um es zum Fenster hinaus zu werfen.

Wenn ich überlege, wie viele Schulen man damit bauen und fantastisch ausstatten könnte, kann ich nur hoffen, dass der Streik der Lehrer erfolgreich ist und die zuständigen Stellen zur Vernunft kommen.

Ihre Ingeborg Langefeld


20. Kalenderwoche von Christian

Ferien an der Maendeleo Academy

Für die Schülerinnen ist das erste Trimester des Schuljahres zu Ende gegangen und das heißt in Kenia drei Wochen Ferien brechen an. An der Diani Maendeleo Academy wird den Mädchen in der ersten Ferienhälfte zusätzlich noch ein Ferienprogramm angeboten, in dessen Rahmen die Mädchen besonders gefördert werden und am Nachmittag stehen  kurzweilige Programmpunkte wie Singen und Sport an.

Einen gesamten Vormittag durfte ich mit den Schülerinnen des Förderprogramms der Klasse 9 und 10 gestalten. Nachdem wir häufiger im Unterricht festgestellt hatten, dass die Mädchen zwar unglaublich kreativ sind und zu Themen, die ihnen wichtig sind auch viel zu sagen wissen, haben Inge und ich entschieden, dass wir einen Workshop zum Oberthema „Diskussionen“ machen wollen.

In dem Workshop habe ich, mit Unterstützung unseres Lehrers Mr. Mogare, die Mädchen mit verschiedenen Diskussionsthemen versorgt und ein theoretisches Fundament zum Rahmen einer guten und zielgerichteten Diskussion erarbeitet.

Die Mädchen haben die unterschiedlichen und anspruchsvollen Themen in weiten Teilen gut angenommen und sich sehr bemüht gute, smarte Lösungen zu erarbeiten. Dabei war es eine der größten Herausforderungen einige Mädchen zu motivieren, dass sie sich trauen ihre guten Ideen und Anregungen in Worte zu fassen und laut auszusprechen. Einige Mädchen haben uns dabei vollkommen überrascht.

Beispielsweise hat unsere Monica eine flammende, wohl strukturierte Argumentation mit Vor- und Nachteilen eines Gesetzes, das mehr als sechs Kinder je Ehepaar verbietet, präsentiert! Den Abschluss des Workshops hat eine größere Diskussionsrunde mit allen Teilnehmern zum Thema „Abholzung des Regenwaldes“ gebildet, bei der sich die Gruppe selbst zweigeteilt hatte in grüne Naturschutz-Aktivisten und Vertreter der Holz- und Landwirtschaftsindustriezweige.

Als smarte Lösung wurde ein detailliertes Aufforstungsprogramm in Landstrichen, die weiterhin abgeholzt werden, vereinbart und als langfristiges Ziel wurde vereinbart, dass der Bestand konstant gehalten werden solle und nur die wieder aufgeforsteten Wälder der Industrie zugeführt werden sollen.

Insgesamt hatten wir bei dem Workshop viel Spaß und haben einige hoch interessante Fragen diskutiert. Es bleibt, die gelernten Methoden in den Unterricht zu tragen, anzuwenden und zu vertiefen.

Ich persönlich kann resümieren, dass die Lehrtätigkeit in Kenia für mich selbst sehr lehrreich ist und dabei viel Freude bereitet, aber auch eine enorme Herausforderung ist, gerade wenn man von einem europäischen Standard kommt. Aber gerade diese Herausforderung macht die Arbeit spannend und man bekommt auch viel zurück, sodass mein Fazit klar ausfällt: Leben und Arbeit mit unseren Schülerinnen ist der beste Teil des Praktikums!


10. Kalenderwoche von Tanja

Warten auf die Regenzeit

Ein Drittel der Bewohner unseres Kwale Counties, das sind ca. 180.000 Menschen, brauchen Nahrung, da sie bereits Hunger leiden. Besonders betroffen sind die Gegenden um Kinango, Lunga Lunga und Samburu, dort sind bereits einige Menschen gestorben.

Schuld an der Hungersnot sind der wenige Regen in 2012 und die zu früh geendete Regenzeit. Daraus resultierte eine Missernte, die nun viele Menschen an den Rand des Hungertodes bringt.

Diese Menschen sind nun auf die Hilfe der Regierung angewiesen. Allerdings ist hier die Regierung nun auch präventiv gefragt, z.B. durch die Erschließung neuer Wasserlöcher oder die Errichtung von Wassertanks, so dass so eine Situation nicht wieder vorkommen kann und die Pflanzen, die zur Nahrungsgewinnung essentiell sind, gewässert werden können.

Wir warten nun erst einmal auf die hoffentlich im April einsetzende nächste Regenzeit.


9. Kalenderwoche von Tanja

Ein Besuch in Kinango

Gestern haben wir uns aus unserer gewohnten Umgebung, der grünen Küste Kenias hinausbegeben und sind 70km landeinwärts nach Kinango fahren, einem Bereich unseres Bezirks, um dort im Auftrag des Rotary Clubs eine öffentliche Grundschule zu besuchen und zu unterstützen.

Nicht nur die Straßenverhältnisse änderten sich abrupt, von asphaltierter Straße zu roter, rauer Sandbodenstraße, auch die Landschaft wurde zunehmend trockener, dürrer und karger. Es war ungeheuer staubig und die Sonne brannte vom Himmel. Umso weiter wir ins Landesinnere kamen umso lebloser wurde es. Das galt zu mindestens für die Vegetation, denn Häuser gab es angesichts der Umstände immer noch recht viele.

Wie können die Menschen hier überleben, haben wir uns gefragt, hier gibt es weder Wasser, noch die Möglichkeit, Nahrung anzubauen, geschweige denn zu kaufen, nur Sand. Die Antwort ist erschreckend, denn viele Familien verlieren leider den Kampf gegen die Trockenheit, Menschen sterben. Es ist schockierend zu sehen, dass unsere direkten Nachbarn solche Not erleiden. Ein Grund mehr sich zu engagieren und so ein paar Leben zu retten!


7. Kalenderwoche von Caro

Ergebnisse der KCPE Prüfungen (Kenya Certificate of Primary Education)

Ende 2012 fanden die jährlichen Abschlussprüfungen der Primary School statt. Die Primary School entspricht der Schule bis einschließlich Jahrgangsstufe 8 nach dem deutschen Schulsystem.

Die Ergebnisse sind sehr durchwachsen. Unser Bezirk Kwale belegte den 43. Platz, im Vorjahr war es Platz 46. Allerdings gibt es nur 47 Bezirke, wir befinden uns also unter den fünf schlechtesten.

In den Küstenbezirken haben die privaten Schulen am besten abgeschlossen. Wieder einmal haben es diese Schulen, die über eine bessere Ausstattung und Lernumgebung verfügen, geschafft, an den öffentlichen Schulen vorbei zu ziehen.

Dies liegt an den zusätzlichen hohen Kosten für die Eltern, es kann intensiv in die Förderung der Schüler investiert werden. Jedoch können sich nur wenige den Besuch einer privaten Schule leisten. In Kwale County hat es keine öffentliche Schule unter die Top 5 geschafft.

Auch die politischen Unruhen im vergangegen Jahr in Mombasa sind an der Küstenregion nicht spurlos vorüber gegangen. Viele sind schockiert von der Platzierung, Mombasa ist von Platz 15 auf Platz 35 gefallen.

Trotz der Tatsache, dass die Top 1-Schüler weniger Punkte erreichten als im Vorjahr, ist nach Aussagen des Bildungsministers Mutula Kilonzo in den gesamten Ergebnissen eine Verbesserung zu erkennen, da die Anzahl der Schüler, die 250 Punkte und mehr erreichten, gestiegen ist. Ab 250 Punkten gelten die Examen als bestanden. Unerwähnt lässt der Bildungsminister aber, dass z.B. für Kwale eine Punktzahl von 250 überdurchschnittlich gut ist. Wenige erreichen diese Punkte oder mehr. Im Normalfall erreichen die Schüler in armen Gebieten sogar weniger als 200! Leider ist es immer noch so, dass in den meisten Distrikten, so auch in Kwale, die männlichen Schüler besser abschnitten als die weiblichen.

Da Sitzenbleiben strikt verboten ist, fragt man sich allerdings, was aus den Schülern mit einer niedrigen Punktzahl werden soll, die dann von keiner Secondary School aufgenommen werden. Die ersten Eltern, die verzweifelt nach einem Platz für ihr Kind trotz schlechtem Abschluss suchen, haben sich bereits hilfesuchend an uns gewandt. Leider können wir nur wenigen helfen, da ein erfolgreicher Unterricht eine Mischung von guten und weniger guten Schülerinnen voraussetzt.

Zusammenfassend sei gesagt, dass die armen Küstenbezirke einen winzigen Aufwärtstrend erleben, gute Bildung jedoch noch ein weit entferntes Ziel ist. Es fehlt einfach das Geld für vernünftige Schulbücher oder Lehrmittel und da die meisten Schüler nach der Schule zuhause noch arbeiten müssen, um überleben zu können, fehlt auch die Zeit zum Lernen. Natürlich hoffen wir aber, dass Kwale in diesem Jahr weitere Plätze erklimmen kann.


6. Kalenderwoche von Tanja

Andere Länder, andere Gesetze!

Gestern bat einer unserer Mitarbeiter darum, etwas früher nach Hause gehen zu dürfen, da seine Frau versucht hatte, sich im Badezimmer zu erhängen. Er hat sie glücklicherweise noch rechtzeitig gefunden und brachte sie zu ihren Eltern, um an die Arbeit gehen zu können.

Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, muss sich der Ehemann nun darum bemühen, dass der Dorfälteste sie nicht anzeigt, da ein Selbstmordversuch in Kenia eine Straftat ist. Wenn sich der Dorfälteste dazu entscheidet, die Frau anzuzeigen, wie es das Gesetz vorsieht, muss sich die Frau vor Gericht verantworten und wird sehr wahrscheinlich zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Ob diese Methode unbedingt zu mehr Lebenswillen führt, ist fraglich.

Wir hoffen das Beste für unseren Mitarbeiter und seine Familie, doch dieses Erlebnis zeigt einmal wieder, was für unterschiedliche Auffassungen und Ansichten in Kenia herrschen, mit denen man sich erst einmal arrangieren muss.


5. Kalenderwoche von Caroline

Frösche – für die Einen niedliche Amphibien, für die Anderen ein wahr gewordener Albtraum!

Ich, die derzeitige Praktikantin an der Diani Maendeleo Academy, zähle definitiv zur ersten Gruppe. Sie sehen furchtbar süß aus und tun keiner Fliege was zu Leide! Gut, das mit der Fliege stimmt vielleicht nicht so ganz, aber irgendetwas müssen sie ja schließlich futtern.

Vielleicht mag ich Frösche auch deswegen so gerne, weil ich insgeheim auf einen Prinzen hoffe? Nun, eine Verhaltensforschung zum Thema Frosch/Prinz/versteckte Wünsche würde an dieser Stelle doch zu weit führen!

Nur des Nachts verwandeln sie sich in quakende Bestien, die die Lautstärke der Fans eines Fußballspiels zwischen dem BVB und dem S04 locker übertönen – so geschehen letzte Nacht.

Ich – normalerweise eine Schläferin, auf die jeder Stein neidisch wäre – bin tatsächlich von dem Quaken von gefühlten Millionen Fröschen vor meinem Fenster wach geworden.

Ich lauschte gerade dem „Gesang“, der auf der gleichen Skala wie das Schreien rolliger Katzen rangiert, als plötzlich absolute Stille eintrat. Hoffnungsvoll schloss ich die Augen, um mich erneut meinen Träumen hinzugeben...

Zu früh gefreut! Der erste Frosch konnte die selige Stille wohl nicht ertragen und stieß ein lang gezogenes „Quaaaaak“ aus. Zwei weitere folgten prompt wie in einem Kanon. Und dann fing der gesamte Chor wieder mit der Quakerei an.

Als ob sie mich ärgern wollten, wiederholte sich das drei Mal. Ich fragte mich, ob Frösche einem Gruppenzwang unterworfen sind? Meine Eigenschaft als Stein erlöste mich und ich fiel – über die Frage weiter sinnierend – wieder in einen tiefen Schlaf.

Und trotz des Weckkommandos bin ich weiterhin eine Verfechterin der Frösche und eines respektvollen, wenn nicht sogar liebevollen, Umgangs mit ihnen.

Ingeborg Langefeld gehört da eher zur zweiten Gruppe. Sie möchte jeden Körperkontakt vermeiden und verteidigt ihre Wohnung vehement gegen ungebetene Gäste.

Anscheinend haben Frösche kein Feingefühl – das würde zumindest erklären, warum sie sich ausgerechnet immer Inges Wohnung als Domizil aussuchen! Oder lieben sie es etwa, Menschen zu ärgern? Als eine Art Volkssport?

Normalerweise werden diese dann von ihr eiskalt aus der Wohnung gefegt. Kann man Angst vor Lebewesen haben, die kleiner sind, als die eigene Hand? Gut, da denke ich an Spinnen und die Frage erübrigt sich. Vielleicht mag sie auch einfach keine Mietpreller! Bis jetzt hat zumindest keiner Geld dabei gehabt. Jedenfalls habe ich mich, als Jeanne D’Arc der Frösche, zu deren Retterin erkoren. Jedes Mal, wenn einer mal wieder nach einer Gelegenheit zum Übernachten in ihren eigenen vier Wänden sucht, bin ich zur Stelle, um den Frosch behutsam in meine Hände zu nehmen und ihn weiter weg wieder auszusetzen.

Gestern habe ich den armen Frosch durch das Blitzlicht meiner Kamera erst paralysiert – allerdings musste ich einmal ein Beweisfoto seiner Niedlichkeit fertigen!

Eventuell sollte dieses „Quakkonzert“ auch ein Tribut an meine freundlichen Rettungsaktionen darstellen? Oder, wie Jeanne D’Arc von denen, die ihre Hilfe gerne in Anspruch genommen haben, werde ich einfach verraten. Vielleicht sind sich Menschen und Frösche doch nicht so unähnlich?

Das Wesen der Frösche ist eben unergründlich.


4. Kalenderwoche von Caroline

Meine ersten Eindrücke!

Hallo –oder Jambo, wie man hier sagt!
Ich bin Carolin, die neue Praktikantin an der Diani Maendeleo Academy in Kenia. Ich bin 25 Jahre alt und komme aus Gelsenkirchen.

Am Flughafen wurde ich von einem netten Taxifahrer mit Namensschild empfangen, der mich nach Ukunda brachte. Auf dem Weg zu meiner neuen Wohnung für die nächsten vier Wochen konnte ich schon einige Eindrücke sammeln. Am Straßenrand waren zahlreiche „Geschäfte“, wenn man sie denn noch als solches bezeichnen kann.

Es ist mit nichts in Deutschland vergleichbar – die einzige Gemeinsamkeit besteht darin, dass Waren feil geboten werden. Sessel, die den ganzen Tag unter freiem Himmel im Staub stehen, Bananen, die fast mehr braun als gelb sind, Müll, der in kleinen Feuern verbrannt wird – für deutsche Verhältnisse undenkbar, in Kenia jedoch völlig normal.

Auch habe ich mich gefragt, ob überhaupt ein Auto auf der Straße über den TÜV kommen würde – hier zählt man weniger auf Sicherheit, als vielmehr auf einen irgendwie fahrbaren Untersatz. An meinem ersten Tag bin ich auch schon mit dem Matatu (Sammeltaxi mit zwölf Sitzplätzen und bis zu 25 Passagieren, wenn die Polizei gerade nicht da ist) gefahren. Wer engen Körperkontakt nicht mag, sollte auf dieses Transportmittel verzichten, doch es ist unschlagbar günstig. Und es ist natürlich spannender, als sich bequem ein Taxi zu nehmen. Letzteres kann ich schließlich auch zu Hause.

Der erste Eindruck in der Schule war: großes Gelände, wenig Gebäude. Die Umgebung bietet viel Potential – dafür fehlt allerdings momentan das Geld. Die Schüler verrichteten vor dem Unterricht schon einige Arbeiten, wie z.B. Fegen oder Vorbereitungen für den Interact Club. Sie erschienen mir sehr diszipliniert.

Ich freue mich auf meine kommenden Aufgaben und fühle mich hier willkommen!

Carolin


2. Kalenderwoche von Tanja

Unsere neue Praktikantin Tanja ist da!

Ich bin Tanja, bin 26 und komme aus Frankfurt a.M. Nach 2 aufregenden Reise-Wochen durch Kenia habe ich heute mit meinem Praktikum bei Girls´ Hope e.V. in Mwabungo begonnen. Nachdem mich der rot-gelbe Schulbus abgeholt hat, habe ich das erste Mal die Schule, die Lehrer und die Schülerinnen kennengelernt. Ich wurde freundlich willkommen geheißen und habe direkt an einer Unterrichtsstunde in Wirtschaftskunde teilgenommen und durfte erste Blicke in die Organisation einer Hilfsorganisation werfen. Ich freue mich darauf, durch mein Praktikum das echte Kenia kennenzulernen und dabei ein tolles Projekt zu unterstützen!

Sonnige Grüße aus Kenia!


1. Kalenderwoche von Inge

Hinter unserem Haus fließt ein Fluss - jedenfalls wenn es regnet.

In Ukunda wird fleißig gebaut – Baugenehmigung, was ist das? Leider gibt es kein funktionierendes Drainagesystem, das mit der zunehmenden Versiegelung Schritt halten kann. In jeder Regenzeit steigt das Wasser hinter meiner Wohnung und der Praktikantenwohnung immer höher. Inzwischen ist es auf Fensterhöhe angestiegen. Ergebnis: Die Wände werden feucht, der Putz fällt von den Wänden.

Ein Versuch, die Wände von außen mit wasserfestem Zement zu isolieren, scheiterte 2011 an der Bauweise der Häuser, man hatte ganz simpel vergessen, eine Isolierung gegen Feuchtigkeit ins Fundament zu legen.

Was dazu kam, war, dass das Wellblechdach rostete und Wasser durch die Löcher in die Zwischendecken drang. Das zeigte sich an immer mehr Löchern, die wir erst mal mit Pappkarton zuklebten. Vor der kleinen Regenzeit im Oktober reparierten wir also erst mal das Dach und tauschten einen Teil des Wellblechs aus.

Da es seit Wochen trocken ist und im Moment keine Praktikanten hier sind, schritten wir nun zur Tat. Erst wurde die Praktikantenwohnung geräumt und alles Bewegliche in meiner Wohnung verstaut. Dann wurden die Wände abgeschlagen und neu verputzt. Die Zwischendecke wurde repariert. Nach vier Tagen war alles fertig und wir starteten einen Großputz. Dann ging es umgekehrt – putzen, damit keine staubigen Sachen in die schön renovierte Wohnung kamen und ich zog mit allem Besitz in die Praktikantenwohnung. Hier sitze ich nun, finde nichts wieder und freue mich auf dem Umzug zurück in meine frisch renovierte Wohnung – hoffentlich bald.

Ihre Ingeborg Langefeld


1. Kalenderwoche von Inge

Impressionen aus dem Alltag in Kenia

„Hast Du mal 50 Schilling (ca. 50 Cent) für mich?“ fragte mein Freund Denis von D.M. Tours und gab das Geld einer jungen Frau, die geduldig vor seinem Büro wartete. Jeden Tag kommt sie und holt sich 50 oder 100 Schilling ab, Geld das ihr hilft, zu überleben.

Früher hat die junge Frau ihren Lebensunterhalt durch Prostitution verdient, eine Lebenssituation, die sie wie viele andere junge Frauen nur mit Alkohol und Drogen ertragen konnte. Dass dann noch ihr Kind starb, gab ihr den Rest, seitdem ist sie geistig nicht mehr normal. Dadurch ist sie jeder Form von Missbrauch ausgeliefert und bettelt, um zu überleben.

Wir möchten kenianische Mädchen vor solchen Schicksalen bewahren. Dies geht am besten durch Bildung, deshalb gibt es die Diani Maendeleo Academy.