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Die ersten Projekttage an der DMA



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Dass es etwas Neues für alle sein wird und eine Herausforderung für Schülerinnen, Lehrkräfte und Vorbereitungsteam, das wussten wir von Anfang an.

Zum Schuljahresabschluss fanden die ersten Projekttage an der Diani Maendeleo Academy statt.

Thema: Umwelt!

Schülerinnen in Kenia sind es nicht gewöhnt, selbstständig darüber zu bestimmen, was sie, wie, wann und wo lernen können. Aber auch die Lehrkräfte sind skeptisch. Der autoritäre Lehrstil in Kenia lässt es eigentlich nicht zu, den Mädchen die Freiheit zu geben, die bei Projektarbeit notwendig ist.

Und gerade deshalb sollen Projekttage ein Erfolg werden und fortan regelmäßig stattfinden. Es geht um Teamfähigkeiten und selbstorganisertes Lernen. Die Schülerinnen sollen ein Ergebnis erreichen, auf das sie stolz sein können. Und Stolz kann man nur für etwas empfinden, was man selbst geschaffen hat.

In einigen Gruppen wurde jedoch von Anfang an lebendig diskutiert und euphorisch geplant, was an den beiden Tagen in ihren Gruppen so stattfinden sollte und wie man das jeweilige Ziel erreichen kann. Aber auch die anderen Gruppen wurden nach dem Theorieteil zunehmend aktiver und stürzten sich neugierig in die praktische Arbeit.

An dieser Stelle mussten wir die Lehrkräfte bremsen. Die Versuchung Organisation, Ausführung und Planung an sich zu reißen war sehr groß. Sie waren sofort dabei zu sagen wie was gemacht werden soll und schnell wurde Kassim beauftragt etwas zu sägen, zu hämmern oder sich anderweitig zu kümmern. Die Schülerinnen drohten teilweise in den Hintergrund zu geraten. Aber mit der Zeit waren sie mehr und mehr bereit, sich mit einer Helferstellung anzufreunden.

Das Ziel war in jeder Gruppe das Gleiche: Auf der Präsentationsveranstaltung sollte den anderen die Ergebnisse vorgeführt werden. Die Art und Weise der Resultate sahen jedoch sehr unterschiedlich aus. Und wir hatten sie vorher festgelegt, um den Mädchen die Wahl ihrer Gruppe zu erleichtern. So gab es neben einem Theaterstück auch eine Musikgruppe auf der Abschlussveranstaltung zu bewundern. Andere Gruppen beschäftigten sich mit der Eigenkonstruktion von Windrädern und Solarkochern, stellten Seife mit Neemtree-Extrakt her oder entwickelten Ideen rund um das Thema Sport. Die Gruppe „junger Journalistinnen“ half, die Emotionen einzufangen und brachte zur Freude aller eine kleine Zeitung heraus.

Der Höhepunkt am zweiten Tag war die Präsentation der Ergebnisse am Nachmittag. Die fertigen Produkte wurden der versammelten Schule gezeigt. Solarkocher, Windrad und Neemtree-Seife waren fertig. Zusätzlich wurde den anderen Schülerinnen präsentiert, was man in der jeweiligen Gruppe gelernt hatte. Auch der Spaß kam dabei nicht zu kurz. Es wurde gesungen und mit den aus Müll gebastelten Instrumenten Musik gemacht. Der Höhepunkt am Ende der Präsentation war dann das Theaterstück. Die Gruppe spielte eine Matatu-Fahrt, in der die Fahrgäste mit überlauter Musik beschallt wurden und der Fahrer sich von einem Anruf ablenken ließ,, was unweigerlich ins Chaos führte.

Wir nehmen eine Menge Erfahrung mit und werde diese bei der Planung der nächsten Projekttage einbeziehen. Einen besonderen Schwerpunkt werden wir dabei auf die Vorbereitung der Lehrkräfte legen. Denn in einem sind wir uns sicher: Lässt man den Schülerinnen ihren Freiraum, dann sind sie alle bereit, ihre Kreativität zu entfalten.