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Ecosan - hinter dieseäm Namen versteckt sich eine etwas delikate und anrüchige aber auch eine sehr hilfreiche hygienische Angelegenheit.

Der Name Ecosan ist aus dem Englischen von dem Begriff "ecological sanitation" abgeleitet.

Das Prinzip ist einfach und könnte ein Ansatz gegen eines der sanitären Probleme armer Länder wie Kenia sein. Das Projekt soll dabei als Beispielgeber und Vorreiter, aber auch zur Lösung der eigenen Probleme dienen.

Wir beschlossen schon vor langer Zeit, Toiletten dieses Typs in unserer Schule zu nutzen. Bisher scheiterte die Umsetzung aber an der Finanzierung, die uns jetzt durch die Förderung durch Knorr Bremse Global Care e.V. gesichert wurde. (Mehr zu unserer Zusammenarbeit mit dieser Stiftung lesen Sie hier.)

Menschliche Fäkalien bergen immer die Gefahr, Infektionsherde für vielerlei gefährliche Krankheiten zu sein. In das Erdreich eingebracht, wie es vielfach hier geschieht, kann das Grundwasser verseucht werden - ein großes Problem, da sich die meisten Menschen aus Brunnen mit Trinkwasser versorgen.

Dem kann man abhelfen, wenn man Urin und Kot gleich bei der Entstehung trennt. Aus dieser Erkenntnis heraus wurden die Ecosan Toiletten entwickelt. Ein spezielles Schüsselsystem führt den Kot und den Urin in unterschiedliche Auffangbehälter. Nach einer gewissen Lagerzeit haben sich beide Bestandteile in wertvolle Düngemittel umgewandelt. Damit entfällt nicht nur das Entsorgungsproblem, sondern die Äcker können mit zusätzlichen Nährstoffen versorgt werden.

Der Bau ist nun fast fertig. In der Bilderschau können Sie die Etappen nachvollziehen. Der nächste Schritt wird ein ganz entscheidender sein. Wir müssen sowohl die Schülerinnen als auch die Lehrkräfte und Angestellten in der richtigen Verwendung der Toiletten schulen, Bedenken zur Hygiene zerstreuen und vor allem von der Wichtigkeit überzeugen.

Zum Glück gibt es in unserer Region bereits eine Schule, die seit ein paar Jahren diesen Toilettentyp betreibt und sehr gute Erfahrungen damit gemacht hat. Dadurch können wir Anschauungsunterricht vor Ort mit Schülerinnen und Personal durchführen und in den richtigen Gebrauch einweisen.

Der größte Widerstand kommt momentan noch aus einer nicht vorhergesehenen Ecke. Unsere Arbeiter werden später für die Wartung der Anlage zuständig sein. Für die Bauphase hatte Ingeborg Langefeld durchgesetzt, dass unsere Arbeiter sich an ihren freien Tagen etwas Geld zusätzlich durch Hilfsjobs auf dem Bau verdienen können. Die Toiletten selbst zu nutzen, stellt für sie auch kein Problem dar. Schwierig wird aber die Überzeugungsarbeit, die fertigen Düngemittel einzusetzen. Sie haben da große Bedenken und wir werden große Anstrengungen unternehmen müssen, um sie zu überzeugen.