Vor einigen Monaten hatten wir gebrauchte Handys gesammelt, damit wir mit unserer Abschlussklasse ein Online-Programm entwickeln können. Leider bekamen wir nicht genug Handys, so dass wir beschlossen, unser Programm zu ändern.

Unsere Erstklässler waren erst seit etwa zwei Monaten in der Schule. Sie sind nicht an den Unterricht in der Sekundarstufe gewöhnt und selbständiges Arbeiten konnten wir nicht von ihnen erwarten. Für sie ist deshalb unser Hausaufgabenprogramm, bei dem eine Lehrkraft den Kontakt hält und unterstützt, enorm wichtig. Die Hausaufgaben werden in die jeweilige Region gebracht und nach einiger Zeit auch wieder abgeholt, eine große Herausforderung.

Wir beschlossen, die Handys den Lehrkräften mitzugeben, wenn sie die Hausaufgaben in verschiedenen Regionen an die Schülerinnen verteilen, damit sie mit den Fachlehrern in der Schule kommunizieren können. Die Fachlehrer können den Schülerinnen so einige Online-Lektionen geben.

Am Anfang war es sehr schwierig. Die Schülerinnen waren unsicher und wussten nicht, wie man mit einem Smartphone und der neuen Technologie umgeht. Es war nicht einfach, ein geeignetes Mobilnetz zu finden, aber inzwischen haben wir diese Methode mehrfach angewendet. Die Mädchen haben sich daran gewöhnt, sie kommunizieren gut mit jedem Fachlehrer, der zumindest eine kurze Unterrichtsstunde von etwa 15 Minuten gibt und Fragen beantwortet.

Wir danken unseren Spendern sehr, dass sie uns bei diesem Projekt unterstützt haben.

Da die Schülerinnen der Abschlussklassen wieder in der Schule sind, haben wir beschlossen, uns mit zusätzlichen Lernmethoden zu befassen.

Das Kenianische Institut für Lehrplanentwicklung hat Online-Unterrichtsstunden für jedes Fach erstellt, die es nun ermöglichen, die Schülerinnen online mit Wissen zu versorgen. Allerdings fehlt den meisten leider die notwendige Technik, der Internetzugang und auch das Wissen, um davon zu profitieren.

Für die Abschlussklasse konnten wir die Nutzung des Angebots in der Schule organisieren. Durch die Spende eines Verstärkers, können wir nun die Online-Unterrichtsstunden in der Schule herunterladen oder auch streamen. Das bringt Abwechslung in den Lernalltag und ergänzt den Unterricht. Die derzeitigen Bedingungen verlangen den Schülerinnen einiges ab. Da Gruppendiskussionen, Sport und Spiele verboten sind, müssen sie von morgens bis abends in der Klasse sitzen und den Lehrkräften zuhören.

Wir hoffen, dass wir uns bis Dezember soweit eingewöhnt  haben, dass wir in Zusammenarbeit mit einer anderen Schule online lernen können. Dies würde Hausaufgaben und Prüfungen einschließen und kann uns dabei helfen zu vergleichen, wo unsere Mädchen leistungsmäßig im Vergleich zu den besten Schulen in unserer Gegend stehen. Das Programm bietet auch Förderunterricht für die schwächeren Schülerinnen an. Es wird interessant sein, zu sehen, inwieweit dies eine wirksame Unterstützung darstellt und ob sich der erhebliche finanzielle Aufwand dafür lohnt. Glücklicherweise können wir monatlich kündigen.